On Tour /  Schwarzach Osttirol (A)  /  Jesacherhof

Die Anreise und Abreise

 

Von der Region Baden ging es via Feldkirch über Innsbruck, Brenner, Brixen, Stallnersattel nach St.Jakob im Defereggental.

6 Stunden Reiseweg sollten eingeplant werden.

Speziell ist die Strasse über den Stallnersattel. Die Strasse ist so eng, dass es Zeitfenster zur Befahrung gibt. Von Italien her ist xx:30h bis xx:45h offen, von Österreich her von xx:00h bis xx:15h.

Den Rückweg fuhren wir über Matrei, Mittersil, Kitzbühel, Brixental, Wörgl, Innsbruck, Feldkirch nach Hause.

 

Auf der Italienischen Route wird an einer Umfahrungsstrasse gebaut. Wenn diese fertig gebaut ist, wird der Weg über den Brenner interessanter, weil man von der Brenner Autobahn bis zum Stallnersattel viel Zeit verliert.

Die Unterkunft

Der Jesacherhof ist ein Vier-Sternehotel mit einem riesigen Wellness Bereich. Auf 1400m ü.M. kann man sich so richtig erholen und Energie tanken. Die Zimmer sind mit viel Holz und Charme ausgestattet, was einem so richtig in Ferienstimmung versetzt.

Da wir die Fliegenfischer-Pauschale gebucht hatten, war Frühstück, Nachmittags-Jause und Abendessen dabei.

Das Frühstück Buffet ist der absolute Hammer. Selten so ein vielseitiges Angebot aus frischen und regionalen Produkten gesehen.

Die Nachmittags-Jause fiel etwa gleich aus wie das Frühstück.

Da war ich aber gespannt auf das Nachtessen.

Beim Nachtessen steht meist ein sehr grosses Salatbuffet zur Verfügung. Vorspeisen und Hauptmenu konnte man beim Frühstück aus 3 bis 4 Angeboten selber zusammenstellen. Dadurch waren die Wartezeiten zwischen den Gängen sehr kurz.

Wie alle Speisen, waren auch die Hauptgerichte sehr gut und es wurden nur frische Produkte verwendet.

Etwas hat aber alles übertroffen. Das Personal. Immer freundlich, sehr aufgestellt und aufmerksam. Man ist sich das aus Österreich gewohnt, aber beim Jesacherhof ist das Ganze eine Spur besser. Ein grosses Kompliment an die Familie Jesacher und den Angestellten.

 

 

Das Gewässer

Die ganze Fischenz des Jesacherhof beinhaltet 25km Gewässer und beginnt bei der Holzsägerei ca.1,5 Km oberhalb des Jesacherhof.  Wir befischten nur die Schwarzach, weshalb ich über die anderen Gewässer nicht sehr viel berichten kann.

Die Bedingungen an der Schwarzach waren sehr gut. Das Wetter war wolkenlos, die Temparaturen um die 24˚C, das Wasser schnapsklar.

Bei der Schwarzach handelt es sich um einen Bergbach, der zeitweise in die Kategorie Wildwasser geht.

Bachforellen, Regenbogenforellen und Saiblinge sind die Hauptfische . Im untersten Teil werden auch vereinzelt Äschen gefangen.

Im untersten Teil des Reviers ist es breit und flach, was gerade nicht so geübte Fliegenfischer sehr zu schätzen wissen.

Danach geht es in die erste Schlucht mit wunderschönen Pools, dann weiter in eine klassische Bergbachstrecke. Bei der Mautstation angekommen (Gratistageskarte an der Reception verlangen) fängt eine der schönsten Strecken an. Am Anfang nicht sehr steil, dafür mit grossen Pools. Die folgenden Schluchten sind sehr schön zum befischen, sollten aber zu zweit angegangen werden, weil es gefährlich ist (ausrutschen, herabfallende Steine und starke Strömung) und kein Handyempfang besteht. Auch ist es in den Schluchten derart laut, dass ein Hilfe rufen nicht gehört werden kann. Nur schon das Kommunizieren über den Bach ist unmöglich.

Die Fischerei

Wie alle Jahre machten wir einen Vorstandsausflug. Das Ziel in diesem Jahr war die Fischerei an der Schwarzach im Defereggental, die Strecke vom Jesacherhof.

Wir kamen am Mittwoch-Nachmittag an, gerade richtig auf die Vesper Jause.

Am Donnerstag Morgen besprachen wir mit Michael Jesacher, dass wir erst im Gebiet von Maria Hilf zu fischen beginnen, und er uns dann abholt, um gemeinsam das Gebiet ab zufahren.

Das Gebiet um Maria Hilf ist eher ein flaches Gewässer. In der Stunde in der wir fischten und auf Michael warteten, fingen wir alle ein paar Fische. Regenbogen- und Bachforellen wurden gelandet, und Jeannette hatte einen wunderschönen Saibling an der Angel.

Wir setzten uns in den VW Bus vom Jesacherhof  und Michael Jesacher fuhr mit uns die ganze Schwarzach ab. Michael hat uns gezeigt, wo wir durchfahren dürfen, die Plätze zum parkieren, und die guten Stellen zum Angeln sind.

Michael ist ebenfalls leidenschaftlicher Fliegenfischer. Das merkt man wenn er von seinem Revier zu schwärmt und seine Augen zu funkeln beginnen. Am liebsten hätte er wohl seine Rute genommen, und wäre mit uns angeln gekommen. An uns wäre es nicht gelegen, denn Michael ist ein sehr sympatischer Typ und wir hätten es sicher sehr lustig mit ihm gehabt. Aber seine Arbeit rufte und er musste uns leider wieder verlassen.

Michael betreibt im Jesacherhof auch einen kleinen Fliegenfischer Shop, in dem man von der einzelnen Fliege bis zur Wathose alles bekommt, was zum Fischen in seinem Gewässer notwendig ist.

Am nächsten Morgen machten wir uns auf in das Gebiet oberhalb der Mautstelle bis zum Alpgasthof Patsch. Wir parkierten unser Auto auf den Parkplatz beim Alpgasthof und liefen den Bach nach abwärts. Markus und ich liefen über einen Wanderweg bis zum unteren Eingang der obersten Schlucht. Als wir einen geeigneten Platz für den Einstieg fanden, begannen wir die vielen Pools abzufischen. In jedem Pool wurden 1 bis 2 Bach- oder Regenbogenforellen gefangen. Michael hatte uns also nicht zu viel versprochen, als er sagte dass hinter jedem Stein ein Fisch stehe.

Die Kraxlerei durch die Schlucht war nicht ohne. Es hat Teilstücke, die man nicht passieren kann. Dann muss man die Partien weiträumig umgehen. Aber es lohnt sich diese Fischerei durchzuführen.

 

Die Königin der Schwarzach

 

Um die Mittagszeit hatten wir auf dem Parkplatz abgemacht. Pierre und Christian waren bereits dort. Pierre zeigte mir ein Foto von einer wunderschönen Forelle. Das sei "Die Königin der Schwarzach" sagte er. Wunderschöne Farben und einen orangen Schimmer auf den Seiten. Wunderschön.

Weil wir noch auf Jeannette und Jörg warteten , beschloss Markus und Pierre einige Meter unterhalb des Parkplatzes ihr Glück noch schnell zu versuchen.

Christian und ich blieben beim Parkplatz. Christian sah ein paar kleine Fische vor uns und beschloss seine Nymphe durch das Wasser tanzen zu lassen. Beim zweiten Wurf, biss eine kleine Forelle. Als er sie schon fast bei uns hatte, bemerkten wir, das ein Saibling immer wieder versucht, die Forelle zu attackieren. Sie biss der Forelle immer wieder in die Schwanzflosse. Es wurde der Forelle zu bunt, und sie drehte sich mit dem Kopf Richtung Saibling. Da biss der Saibling zu.

Was dann geschah, kann man fast nicht beschreiben. nur so viel, beide Fische leben noch. (Siehe Video)

 

 

Am dritten Tag verteilten wir und immer zu zweit über das ganze Revier und fingen immer noch gut.

Treffpunkt Mittagessen war wieder der Alpgasthof Patsch. Weil die Bedienung sehr freundlich und das Essen gut war, gingen wir wieder dort hin. Beim Mittagessen trafen wir Christine Jesacher, die Schwägerin von Michael, ebenfalls mit der Fliegenrute am Wasser unterwegs. Sie zeigte mir noch Fotos von Fischen und Gewässer ,die sie gemacht hat . Den Rest des Gewässers, den wir nicht befischt haben, sieht auch sehr interessant aus.

Meine Meinung zum Gewässer

Das Revier vom Jesacherhof, wie auch das Hotel sind sicher eine Reise Wert.

Wer die Bedingungen so antrifft wie wir, wird sicher ein paar unvergessliche Tage an der Schwarzach erleben.

Die Fliegenfischerpauschalen des Jesacherhof sind auch im Preis/Leistung normal. Die Fahrzeit von 6 Stunden sind nicht schlimm, wenn man dafür mit einem wundeschönen Panorama entschädigt wird.

 

Mein Tipp an alle, die eine Fischerreise zum Jesacherhof planen:

Das Wasser wird von ca 13:00h etwas milchig vom Schmelzwasser. Deshalb lohnt es sich, dass ein oder andermal auf das wirklich geniale Frühstück zu verzichten, und bei Sonnenaufgang am Wasser mit der Fischerei beginnen. Um ca. 13:00h mit der Fischerei enden, und einen Besuch beim Alpgasthof Patsch mit Mittagessen weiterfahren. Nach dem Mittag, zurück zum Jesacherhof, um die eindrückliche Wellnessanlagen zu geniessen. Nachtessen und ein Besuch an der Hausbar, runden den perfekten Fliegenfischertag  noch ab.

 

Ich kann mir gut vorstellen, den Jesacherhof noch einmal zu besuchen. Es hat noch sehr viele interessante Stellen, die ich noch nicht befischen konnte.

 

Infos unter: www.jesacherhof.at

 

 

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Röbi